Gottesanbeterin mag es warm und trocken
Der Gottesanbeterin tut die menschengemachte globale Erwärmung gut. Seit warme und trockene Sommer zunehmen, breitet sich diese Fangschrecke von Afrika und dem Mittelmeerraum seit Jahren nach Norden aus. Die ersten Nachweise für Hessen stammen aus dem Jahr 2004.
Mitunter hockt solch ein Insekt stundenlang auf einem Blatt oder klammert sich an einem Halm fest. Ohne eine Regung, die Vorderbeine wie zum Gebet gefaltet. Doch die friedliche Anmut täuscht. So lauert die Gottesanbeterin auf Beute. Blitzschnell kann sie Schmetterlinge oder andere Insekten und manchmal Frösche oder Eidechsen zum sofortigen Verzehr packen. Verzehr ist auch während des Paarungsaktes möglich. Dann beißt das Weibchen seinem Partner den Kopf ab.
Vor allem trockene und warme Südhänge mit lockerer Vegetation mag diese Art als Lebensraum. Die Larven der Gottesanbeterinnen schlüpfen Ende Mai, Anfang Juni. Auch ihnen nützt die Wärme, weil sie für kleine Insekten gut ist, von denen sich die Larven ernähren. Für Menschen sind Gottesanbeterinnen nicht gefährlich. Außerdem sind sie noch so selten, dass sie unter besonderem Artenschutz stehen.