Grünzug Bischofsheim

Grünzug Bischofsheim

Der am Rande der Regionalparkroute Bischofsheim – Bauschheim gelegene Grünzug ist ein typisches Beispiel für das Wirken der Regionalparks RheinMain GmbH. Einst Niemandsland zwischen Neubaugebiet, Bahn- und Gewerbegelände, schlängelt sich nun ein Weg unter (noch) jungen Ahornbäumen und, auf Höhe des Friedhofs, entlang eines Quartiers mit Maulbeer- und Mispelbäumen.

Wenn Städte wachsen, dann sieht das in der Regel so aus wie auch beim Neubaugebiet Wingertspfad: Hinter dem letzten Zaun beginnt eine Art Zwischenlandschaft, mal von landwirtschaftlicher Restnutzung geprägt, dann wieder von gewerblichen Gebäuden durchsetzt. Anders in Bischofsheim: Der durchkonzipierte Grünzug weist einige botanische Besonderheiten auf. So können sich Anwohner wie auch (Rad-)Reisende beispielsweise an 20 verschiedenen Ahornarten mit ihren geschlitzten oder gelappten Blättern erfreuen. Entlang des Friedhofes wurde ein Maulbeer- und Mispelbaumquartier angelegt – Baumarten, die inzwischen sehr selten sind. Sie zeichnet eine bis in die Antike zurückreichende Kulturgeschichte aus. Ihnen wurden (und werden) zum Teil übernatürliche Kräfte zugeschrieben.

Maulbeerbäume können bis zu 15 Meter hoch wachsen. Ursprünglich waren die Feigen-Verwandten in unseren Breiten nicht heimisch. Sie kamen erst mit den Römern hierher. Die Brombeer-ähnlichen Früchte der Moraceaen sind essbar, lohnen aber nicht für den kommerziellen Anbau. Grund für den vor allem in Südeuropa massenhaften Anbau waren die Blätter: Die dienten den Seidenraupen als Futter. Überflüssig wurde die Maulbeerzucht, als vor dem Ersten Weltkrieg Importe aus Südostasien zur Massenware wurden und damit erheblich billiger als die heimische Seidenproduktion.

Die Mispel ist ein Kernobstgewächs aus der Familie der Rosengewächse. War sie im Mittelalter noch weit verbreitet, so ist der „Steinapfel“ heute eher eine Rarität. Der Spitzname für die Frucht verrät, weshalb: Das stark von Stützgewebe durchsetzte Fruchtfleisch ist lange nicht so gefällig wie etwa das der Äpfel. Zumal die Mispel einen relativ hohen Tannin-Gehalt aufweist. Zum Teil wurden deshalb Frucht und weitere Teile der bis in rund fünf Meter Höhe aufstrebenden Pflanze zum Gerben verwendet. Andererseits wussten kundige Naturheiler die kleinen Früchte (Wildform nur 1,5 bis 3 cm Durchmesser) mit ihrer adstringierenden Wirkung für medizinische Zwecke einzusetzen.

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Teil der Route:

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