Funde wie jenes Landgut bei Friedrichsdorf sind kein Einzelfall in der Rhein-Main-Region. Und nicht nur da: Im gesamten Gebiet des Römischen Reiches sind die „Villa rustica“ genannten Gutshöfe verbreitet. Das hatte ganz einfach etwas damit zu tun, wie sich das Imperium ausbreitete und seine Herrschaft festigte. Viele der römischen Soldaten, die ihren Legionärsdienst abgeleistet hatten, erhielten am Ende der langen Zeit als Belohnung das Recht, in den Provinzen zu siedeln. Wer sich mit einem Gutshof in der Nähe von römischen Kastellen niederließ, wurde sozusagen zum Lieferanten für die Armee, er fand ohne Probleme Abnehmer beispielsweise seiner Feldfrüchte.
Das am Rande der modernen Siedlung „Am Römerhof“ nunmehr schön präparierte Areal macht alles andere, als einen kopflastigen Exkurs in römische Provinzialgeschichte. Vielmehr haben die Macher vom Regionalpark einzelne Aspekte des römischen Lebens herausgegriffen, aber auch die Forschungsgeschichte höchst anschaulich in eine begeh- und erlebbare Landschaftsinstallation umgesetzt.
Das Labyrinth greift den Spruch „Alle Wege führen nach Rom“ auf. Gleichzeitig lässt es den dort mehr oder weniger herumirrenden Besucher wie zufällig auf Funde stoßen. Das ist vergleichbar mit der Arbeit der Archäologen. Für die schälen sich auch erst nach einzelnen Funden Erkenntnisse heraus. Dabei müssen sie, bildlich gesprochen, auch oft genug umkehren und so manchen Irrweg verlassen.
Das Areal „Römische Spiele“ nutzt die in diesem Teil des Gutes vorgefundene Unterteilung; mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Küchen-, Lager- und Baderäume. In Terrassen gegliedert bietet sich hier die Möglichkeit, antike Brettspiele nachzuvollziehen. In den Sandbereichen dürfen jüngere Besucher mit Kran und Schaufelrad zum Baumeister werden. Rund um die „Gladiatoren-Arena“ laden Sitzelemente zum Verweilen und Beobachten ein, was jene treiben, die sich auf der Schwingscheibe in der Mitte austoben. Der Limesturm schließlich knüpft eine Verbindung zu dem nur wenige Kilometer entfernt verlaufenden Grenzwall. Wenn sich am Rande des Imperiums Römer und die von ihnen als „Barbaren“ (in dem Fall Germanen) bezeichneten Ureinwohner begegneten, kam es immer wieder auch zu Kämpfen. Das kann, wer mag, in diesem Teil der Anlage nachspielen. Oder er sieht den Turm als Herausforderung für seine Kletterkünste an.
Die „Ringanbindung ermöglicht den direkten Anschluss Friedrichsdorfs an die Regionalpark-Rundroute und verbindet dabei den Bahnhof Friedrichsdorf mit den Regionalparkstationen „Villa Rustika und „Sonnendeck. Die beiden Gestaltungspunkte, „Die 7 Esskastanien und der „Sitzplatz am Rehlingsbach;, laden nicht nur zum Verweilen und Rasten einladen, sondern setzen auch einzelne landschaftsgestalterische Akzente.
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