Tourenguide 9 – Wasservielfalt in der Wetterau

Tourenguide 9 – Wasservielfalt in der Wetterau

Die Tour im Überblick:

Bahnhof Bad Vilbel
Bahnhof Bad Vilbel
leicht
02:00 h
28,6 KM
144 Meter
NIDDARENATURIERUNG, LEBENDIGES RÖMERMOSAIK

Freizeitkarte: Niddaroute

Tour 9 - Wasservielfalt in der Wetterau

Das befreite Flussbett der Nidda und die sprudelnden Mineralquellen in Bad Vilbel spielen die Hauptrollen dieser Tour. Die Kulisse bilden jedoch nicht nur Auelandschaften, sondern auch Streuobstwiesen und die Skyline von Frankfurt. Auf den besten Nebendarsteller der Tour, einen Meeresgott, treffen wir im Kurpark von Bad Vilbel.

Zahlreiche Wasserwesen scharen sich um den Meeresgott Oceanus, der sich im Zentrum des Lebendigen Römermosaiks in Bad Vilbel befindet. Der konstruierte Boden gehörte zu einer römischen Badeanlage; das Original befindet sich im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt. Die phantasievollen Figuren werden mit Wasser überspült, so dass sie fast lebendig erscheinen. Bei der Betrachtung dieses aufwändig gestalteten Beckens kann man sich den Stellenwert der römischen Badekultur sehr gut vorstellen.

Heute ist Bad Vilbel für seine Kohlensäurebäder und Trinkkuren bekannt. Das Heilwasser kommt austiefen Gesteinsschichten und löst auf dem Weg an die Oberfläche wertvolle Mineralien. Von der Ergiebigkeit des natürlichen Mineralwassers und der Nutzung seines Kohlensäuregehalts kann man sich am Römerbrunnen ein eindrucksvolles Bild machen. Die Kohlensäurescheideanlage wurde durch den Regionalpark und die Hassia Gruppe sehr anschaulich gestaltet. Man sieht das von der natürlichen Kohlensäure gelöste Wasser austreten – durch den hohen Eisengehalt hinterlässt es unübersehbare Spuren. Und auf der gegenüberliegenden Seite der Nidda kann man dem aus 287m Tiefe unermüdlich sprudelnden Wasser zuschauen.

Neben den ergiebigen Mineralwasservorkommen erhalten wir auf der Tour einen umfassenden Eindruck vom dynamischen Flusswasser der Nidda, das sich durch die Renaturierungsmaßnahmen nun wieder frei entfalten kann. Die kanalartigen Steinbefestigungen wurden entfernt und das Flussbett erheblich verbreitert, sodass sich ein natürliches Fließgewässer mit wechselnden Strömungsgeschwindigkeiten, Kiesablagerungen, Uferabbrüchen und einer ausgedehnten Aue entwickelt. Das typische Flussökosystem bietet heute einen Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Auch die Meerforelle soll hier angesiedelt werden. Sie wandert von der Wetterau in den Nordatlantik (der Heimat unseres Meeresgottes) und dann hoffentlich wieder zurück.

Auch wenn die Nidda im Mittelpunkt der Tour steht: der kleineren Nidder, die ebenfalls im Vogelsberg entspringt und parallel zur Nidda verläuft, sollte man an ihrer idyllischen Mündung in Gronau einen kurzen Besuch abstatten. Ein kurzes Stück weiter nördlich kann man am Aussichtspunkt Gronauer Hof mit seinen weit sichtbaren Rohrkolben und einem begehbaren Vogelnest in Ruhe den weiten Rundumblick in die Auenlandschaft genießen. Und wenn die Regionalparkroute nah genug am Wasser entlangläuft, hört man es leise rauschen und murmeln – es ist eine entspannte Tour für die Sinne.

Ein weiterer Bach begleitet uns im westlichen Abschnitt, der Erlenbach umgeben von einer vielfältigen Obstwiesenlandschaft. Von der kleinen Hochfläche des Schäferköppels haben wir sein Quellgebiet im Taunus ebenso gut im Blick wie die Skyline von Frankfurt.

Im Kurpark von Bad Vilbel schließt sich der thematische Kreis des Wassers. Direkt an der Nidda kommen wir an der Ruine der Wasserburg vorbei. Als Wohnsitz der Ritter von Vilbel reicht ihre Geschichte bis in das 12.Jahrhundert zurück; umgeben ist sie von einem breiten Wassergraben. Mineralbrunnen säumen den Weg – und zum Abschluss grüßt uns der Meeresgott.

Wegbeschreibung

TOURSTART ist am Bahnhof Bad Vilbel. Von hier geht es geradeaus über den Bahnhofsplatz zur Friedberger Straße, dort links und gleich wieder rechts in die Heinrich-Heine Straße, wo auch schon die typische Regionalparkmarkierung, das rote Dreieck, auftaucht. Nach gut 400m sind Sie an der Nidda mit der Regionalpark Niddaroute und müssen links nach Dortelweil und Karben. Von hier an kann man die vorgesehene Tour praktisch nicht mehr verfehlen.

Nach wenigen Metern passieren Sie die KOHLENSÄURESCHEIDEANLAGE. Rund 1,7 km weiter lotsen die Markierungen Sie auf das andere Ufer und ein Stück weg vom Fluss. Am T-Stück auf freiem Feld treffen Sie auf …

… die REGIONALPARK RUNDROUTE. Diese verläuft bis Okarben auf demselben Weg wie die Niddaroute mit Hauptrichtung Niddaquelle sowie Radschildern nach Karben. An der Nidder-Mündung wechselt die Route auf die andere Flussseite, etwas später auf freiem Feld passiert man den Aussichtspunkt Gronauer Hof, dann geht es zurück auf die andere Niddaseite.

In Okarben biegt die REGIONALPARK RUNDROUTE links über den Fluss ab und verlässt ihn geradeaus in den Ort. Auf dem Weg zum Nahziel Silberbornteiche und dem Fernziel Friedrichsdorf quert man per Brücke die Bahnlinie.

An der B3 rollen Sie links bis zur Ampel. Auf der anderen Straßenseite führt Sie die Rundroute nach Petterweil bis zum Höfer Weg: auf diesem links und immer geradeaus; die Rundroute verlässt Sie hier. Ca. 1km nach dem Hof Kastanienhöhe folgen Sie dem Hauptweg rechts, unter den Strommasten links.

Sofort nach der BRÜCKE über den Erlenbach fahren Sie links in den Park und bleiben immer am Bach. Der Weg führt Sie auf die andere Seite, hier stoßen Sie auf die Straße Am Steinberg. Rechts herum und Sie rollen ins alte Nieder-Erlenbach: in Zur Charlottenburg links, links in die Alte Fahrt und schräg rechts auf den Bornweg. Am Ende unterquert er die L3008 und kurvt dann zurück zum Erlenbach. Durch viel Grün geht’s immer am Bach entlang, nun mitten durch den Ort Massenheim.

Gut 100m nach dem ENDE DER BEBAUUNG: Links erneut eine Brücke über den Bach, das Radschild weist Bad Vilbel aus. Nach dem Bach überqueren Sie die B3, dann rollen Sie vor bis zum Niddaufer und links nach Bad Vilbel. Zurück zum Bahnhof fahren Sie bis dort, wo Sie erstmals auf den Fluss trafen – einfach links und den bekannten Weg zurück!

Downloads:

Regionalpark Tourenguide

[PDF]
GPX - Track

Essen & Trinken

Naturfreundehaus Karben:
naturfreunde-karben.de

Alte Mühle:
altemuehle.net

Café Wewe:
wewe-cafe.de