Die Tour im Überblick:
Historische Spuren in Feld, Wald und Gärten
Der Wald als Kulisse im Hintergrund, die Stadt Frankfurt am Main noch im Blick – dort liegt das Taunusvorland. Südostexponierte Hänge, sprudelndes Wasser, fruchtbare Böden – das sind die naturräumlichen Voraussetzungen dieser Stadtlandschaft. Eine offene Agrarlandschaft, ausgedehnte Wälder, idyllische Wiesentäler, eine romantische Gartenlandschaft – dies ist die Tour.
Zwischen dem Stadtzentrum von Frankfurt und den bewaldeten Höhen steigt das Gelände langsam an. Dadurch bietet die Tour einen Querschnitt durch das Taunusvorland. In den unteren Hängen wurden die fruchtbaren Böden bereits sehr früh kultiviert. Auch heute werden sie noch großflächig landwirtschaftlich genutzt, denn die grundlegende Bedeutung der Landwirtschaft für unsere Ernährung hat sich über die Zeit nicht geändert. Im Rahmen der Agrar-Kultur-Achse, einer Kooperation des Regionalparks mit den örtlichen Landwirten, kann man sich am Bahnhof Weißkirchen Ost beispielsweise anhand der Pflanze Mais über die Komplexität ihres Anbaues und ihrer Weiterverarbeitung sehr anschaulich informieren.
In dieser offenen Agrarlandschaft ist Frankfurt mit seiner charakteristischen Silhouette in der Ferne immer gegenwärtig. Wenn man jedoch hinter Oberursel den Taunus erreicht, lässt man das Urbane komplett hinter sich. Die kleinstrukturierte Kulturlandschaft geht allmählich in die Wälder über, die ebenfalls historischeNutzungsspuren aufweisen. Beispielsweise sind alte Transportwege für Holzkohle und Erze heute als tiefeingeschnittene Gräben am Wegesrand sichtbar. Auch das Taunus-Informationszentrum weckt unsere Neugierde, den Naturraum weiter zu erkunden und bietet eine willkommene Gelegenheit für eine Einkehr.
Die Übergänge vom Wald in die offene Landschaft gestalten sich durch die Hanglage Richtung Südosten äußerst abwechslungsreich. Zudem macht sich das üppige Wasservorkommen im Taunus in den angrenzenden Hängen bemerkbar – am Urselbach wurden etliche Mühlen betrieben und die sprudelnden Heilquellen machten Bad Homburg zur Kurstadt. Der Wasserreichtum wurde jedoch für ein Kuriosum in dieser Gegend ein Problem. Das Bergwerk Gnade Gottes in Bommersheim förderte in den 1830er Jahren unter Tage Braunkohle. Angesichts der eindringenden Wassermassen in die bis zu 30 m tiefen Stollen musste der Kohleabbau bald schon, nach rund 10 Jahren, wieder eingestellt werden.
Ein Höhepunkt der Tour ist die Landgräfliche Gartenlandschaft Bad Homburg. Entlang der schnurgeraden Elisabethenschneise und der Tannenwaldallee wurde zwischen Taunus und Homburger Schloss von 1770 bis 1840 ein gartenkünstlerisches Ensemble gestaltet. Im Übergang zum Taunus befindet sich der Große Tannenwald mit mehreren Parkanlagen im Stil englischer Landschaftsgärten. Eine besondere Perle in diesem Gesamtkunstwerk ist der Kleine Tannenwald weiter hangabwärts. Wir flanieren um den Teich mit einem Kolonnadentempel, zu dem eine kleine Brücke führt. Etwas versteckt hinter einer Anhöhe finden wir einen historischen Eiskeller. Dieser wurde mit Unterstützung des Regionalparks restauriert; die Videopräsentation am Eingang gibt einen Eindruck des Inneren.
Die Tour verlässt Bad Homburg auf einem Abschnitt des Hölderlinpfades. Unter dem Motto In naher Ferne begibt sich dieses Projekt auf die Spuren der Wanderungen des Dichters, die er von Homburg zu seiner heimlichen Geliebten nach Frankfurt unternahm. Auch bei unserer Tour im Taunusvorland wird die Entfernung zu Frankfurt deutlich – erreichbar, und doch fern.
Wegbeschreibung
- TOURSTART ist am Bahnhof Oberursel-Stierstadt: Sie fahren westlich der Gleise geradeaus Richtung Oberursel. Der Weg macht nach 1 km einen Bogen nach links und führt dann rechts über eine Brücke in ein Wohnviertel. Dort biegen Sie links in die Spielstraße Wiesenaustraße und gleich links in die …
- Aumühlenstraße: Das Wanderzeichen SCHWARZE PFEILSPITZE ◄ erscheint. Dieses führt durchgehend bis zur Hohe Mark, die ersten Kilometer sanft ansteigend am Urselbach. Um die Oberhöchstädter Straße zu queren bitte links zur Ampel und in den Maasgrundweg.
- MITTEN IM WALD führt die Pfeilspitze Sie geradeaus auf einen Pfad: Wer ein geländetaugliches Rad hat, folgt ihr einfach! Sonst geht es links und 300 m aufwärts bis zur ersten Kreuzung: Das Wanderzeichen Grünes Eichenblatt ist unübersehbar, dem folgen Sie rechts weiter bergauf. Ein Stück weiter schräg rechts, dann gelangen Sie …
- … an den WALDFRIEDHOF: Hier rechts runter und sofort links dem Grünen Eichenblatt und der ◄ unter der B455 bis zum Eingang der Klinik Hohe Mark folgen. Rechts führt die Alfred-Lechler-Straße hinab bis zum Taunus Informationszentrum (TIZ).
- Hinter dem TIZ geht es mit Radwegschildern links auf eine Brücke: der Hinweis HIRSCHGARTEN ist eindeutig, auch an den Abzweigen im Wald.
- Der Weg endet in einem WENDEHAMMER: Rechts hinunter liegt der Hirschgarten. Sie sind hier bereits auf der Tannenallee, die geradeaus bis Bad Homburg führt.
- Rund 700 m nach der B456 geht es rechts in die KREUZALLEE. Sie folgen den Radschildern in Richtung Oberursel auf den Kleinen Tannenwald zu: rechts daran entlang, dann immer den Radwegschildern folgen und den Platzenberg hinab. Am Ende rechts und nach 200 m links in den Niederstedter Weg. Nach der Bahnbrücke fahren Sie unter der Landstraße durch, dann links zum Kronenhof.
- Ab dem Kronenhof folgen Sie dem HÖLDERLINPFAD links über die Felder bis er in die Regionalpark Rundroute mündet: Diese führt Sie rechts via Grenzsäule, Hubertuswäldchen und Agrar-Kultur-Achse zur Krebsmühle. Von da weiter auf der Rundroute zum Historischen Wegkreuz bei Weißkirchen fahren.
- Am HISTORISCHEN WEGKREUZ biegen Sie rechts in den Ort auf die Urselbachstraße und folgen dem Radwegschild zur S-Bahn nach Stierstadt.
Passende Freizeitkarte
Essen & Trinken
A – Hirschgarten
hirschgarten-badhomburg.de
B – Das Waldtraut
das-waldtraut.de
C — Bad Homburger Brauhaus
hofgut-kronenhof.de