Wasserwerk Hinkelstein

Wasserwerk Hinkelstein

Der Frankfurter Stadtwald ist ein wichtiger Wasserspeicher. Das Wasserwerk Hinkelstein ging 1894 in Betrieb. Von der historischen Anlage blieb nur der denkmalgeschützte Kuppelbau erhalten. Darunter arbeitet heute moderne Technik und fördert Wasser aus einer Tiefe von bis zu 143 Meter. Das nach einem Menhir benannte Werk sichert unter anderem die Trinkwasserversorgung des Frankfurters Flughafens.

Die Nutzung der Grundwasservorkommen im Stadtwald begann schon einige Jahre vor dem Bau des Wasserwerks Hinkelstein. Notwendig wurde das, da im Zuge der Industrialisierung die Bevölkerungszahl der Stadt geradezu explodierte. 1885 bei Inbetriebnahme des ersten Wasserwerks im Wald, jenem am Oberforsthaus, hatte sich Frankfurts Einwohnerzahl innerhalb von nur 21 Jahren auf 154.000 verdoppelt. Rasch folgten weitere Anlagen, um das ergiebige Grundwasserreservoir anzuzapfen: 1888 das Werk Goldstein und 1894 der Kuppelbau am Hinkelstein. Im Jahr danach zählte man in Frankfurt bereits knapp 230.000 Köpfe. Als letztes der Wasserwerke kam 1955 in der Aufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg das Schwanheimer hinzu.

Heute fördert die Hessenwasser GmbH im Frankfurter Stadtwald etwa 15 Prozent des Frankfurter Trinkwassers. Sie hat 2001 die modernisierten Anlagen in Goldstein, Schwanheim und am Hinkelstein übernommen, nun ausgestattet mit leistungsstarken Unterwassermotorpumpen und einer modernen Aufbereitungsanlage.

Nicht verändert wurde am Hinkelstein die imposante Industriearchitektur aus den späten Jahren des Historismus. Der Name des Werks, das an der Alten Mainzer Schneise liegt, stammt von einem Menhir. Der stand am westlichen Ende der etwas nördlicher verlaufenden Hinkelsteinschneise. Da der urtümliche Koloss im 19. Jahrhundert zerschlagen wurde bleibt unklar, welche Kultur ihn hinterlassen hatte.

Unter der denkmalgeschützten Kuppel des mehrfarbige Backsteinbaus geht es hinab in etwa 15 Meter Tiefe. Dort führt ein unterirdischer Tunnel entlang der Brunnengalerie. Die zieht sich unter den Bahngleisen hindurch bis fast zur Schwanheimer Bahnstraße. Bei Inbetriebnahme kam eine Sauganlage mit 210 Brunnen zum Einsatz. Doch das System war bald veraltet; ab 1924 ersetzten 74 neue Brunnen die Technik von 1894. Heute wird Wasser aus zehn Tiefbrunnen gewonnen, die bis in Schichten zwischen 66 und 143 Metern unter der Oberfläche vorgetrieben wurden. Um den sinkenden Grundwasserspiegel auszugleichen, begann man in den 90er Jahren, Mainwasser im Stadtwald zu versickern.

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