Der Frankfurter Karikaturist F.K. Waechter hat eine ganze Serie mit Objekten in Bäumen gezeichnet. Die Entwürfe zur „Komischen Baumkunst“ schenkte er der Stadt, seit 2005 werden sie entlang des GrünGürtel-Rundwanderweges umgesetzt. Das erste Objekt steht seit Dezember 2005 am Jacobiweiher und zeigt eine Eule im Norwegerpullover. Dieser „Klassiker“ von Waechter erschien erstmals im Buch „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“.
Für die Umsetzung im Grüngürtel hat Waechter diese, ihm lieb gewordene Zeichnung leicht variiert. Alle Werke entstehen in Kooperation mit dem Museum für Komische Kunst. Der 2005 verstorbene Künstler gilt als einer der exponiertesten Vertreter der Neuen Frankfurter Schule. 1937 in Danzig geboren, verlor Friedrich Karl seinen Vater noch während des Krieges. Die Familie floh über Schleswig-Holstein. Schon früh wurde das zeichnerische Talent Waechters erkennbar. Später studierte er an der Kunstschule Alsterdam in Hamburg.
Die große Bühne betrat der Karikaturist, Cartoonist und spätere Autor von Kinderbüchern 1962 als Layout-Chef der neuen Satirezeitschrift „Pardon“. Aus Waechters Feder stammt das berühmt gewordene Teufelchen, das keck seinen Hut lupft und als Titelfigur schnell unverwechselbar wurde. Nach Streit in der Redaktion Ende der 70er Jahre gründete Waechter zusammen mit Robert Gernhardt, Peter Knorr, Hans Traxler und Chlodwig Poth 1979 die „Neue Frankfurter Schule“, die für das Satiremagazin „Titanic“ verantwortlich zeichnete.
Die Bezeichnung „Neue Frankfurter Schule“ spielt an auf die Frankfurter Schule: Diese philosophischen Richtung, geprägt von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, wird in einem Atemzug genannt mit der „Kritischen Theorie“. Die Protagonisten und ihre gesellschaftstheoretischen Ansätze trugen maßgeblich zum Entstehen der kritischen Studentenbewegung in den 60er Jahren bei.
Waechter arbeitete bis 1992 für die „Titanic“. Hauptsächlich aber war der Vater von drei Söhnen zuletzt als Theaterautor und -regisseur tätig. Der Mann mit der charismatischen weißen Lockenmähne starb am 16 September 2005 an Lungenkrebs.
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