Die Tour im Überblick:
Vom Wald in die Welt
Einmal rund um den Frankfurter Flughafen! Das bedeutet, nicht nur den Flugzeugen sehr nah zu sein, sondern auch ein Gefühl für die Dimension des Flughafengeländes zu bekommen. Dabei ist man mitten in einer abwechslungsreichen Waldlandschaft – es ist beeindruckend und es ist laut.
Im Rhein-Main-Gebiet ist der Flughafen Frankfurt fast überall präsent – die Flugzeuge sind in der Region zu sehen und zu hören, zudem haben sehr viele Menschen ihren Arbeitsplatz auf dem Flughafengelände. Vor allem aber ist er die Verbindung in alle Welt. Vom Aussichtspunkt West an der Regionalparkroute sind die startenden Flugzeuge zum Greifen nah.
Sie sind in kürzester Zeit in der Luft, während wir gemütlich weiter durch den Wald radeln. Entlang einer breiten Schneise treffen wir auf eine ausgedehnte Heidelandschaft, die sich auf den sandigen, trockenen Böden dieser Gegend entwickeln konnte, weil die Flächen von Gehölzbewuchs freigehalten werden. Hier sind wertvolle Lebensräume, unter anderem für seltene Vogelarten, entstanden.
Im Süden der Tour ist der Charakter der Landschaft komplett anders; es geht durch das Feuchtgebiet des romantisch anmutenden Mönchbruchs. Wir streifen die ehemaligen Jagdgebiete der Landgrafen von Hessen-Darmstadt und kommen durch eine weite, nasse Wiesenlandschaft. In dieser Idylle bringt sich der Flughafen lautstark und imposant in Erinnerung. Man hat das Gefühl, die Flugzeuge streifen die Baumwipfel.
In früheren Zeiten war es schwierig, durch dieses damals unzugängliche Sumpfgebiet zu kommen. Der ehemalige Ort Gundheim bei Walldorf an der alten Straße zwischen Mainz und Aschaffenburg hatte daher im Mittelalter eine wichtige strategische Bedeutung. Diese Aschaffenburger Straße gibt es noch heute, sie wird jedoch inzwischen durch die Startbahn West zerschnitten. Von dem damaligen Weiler Gundheim ist der Gundhof geblieben, der bereits seit Jahrhunderten als Gasthof bewirtschaftet wird.
Zur Geschichte dieser Landschaft gehören auch Schattenseiten – die Außenstelle des elsässischen KZ Natzweiler-Struthof befand sich hier in Walldorf. Im Jahr 1944 wurden insgesamt 1700, zum Teil sehr junge, Frauen in das Lager deportiert. Auf einem kleinen Rundweg erfährt man von den Leidensgeschichten der Frauen, die unter anderem am damaligen Flug und Luftschiffhafen Rhein-Main unter furchtbaren Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten.
Ein weiteres Kapitel Zeitgeschichte begegnet uns am östlichen Aussichtspunkt des Flughafens. Hier steht eine Kopie des Luftbrückendenkmals in Berlin. Es erinnert an die Versorgung West-Berlins 1948/49, als die Sowjetunion die Stadt vollständig abgesperrt hatte. Zwei restaurierte Rosinenbomber stehen dort als Erinnerung an diese Zeit. Den netten Namen erhielten die Flugzeuge, weil die Piloten unter anderem Süßigkeiten für die Kinder abwarfen. Nach dem kurzen Abstecher in die Geschichte der Luftfahrt kann man an diesem Aussichtspunkt noch einmal ausführlich dem Planespotting nachgehen und das Treiben auf dem Flughafengelände beobachten.
Zum Abschluss der Tour ist die Mainuferpromenade von Kelsterbach ein geeigneter Ort, um die Blicke vom Himmel wieder auf die Erde bzw. den Fluss zu lenken. Von der Freitreppe direkt am Wasser schaut man auf das Steilufer der Kelsterbacher Terrasse. Die intensive Tour mit vielen Eindrücken und einigen Anforderungen an die (Hör-)Sinne geht hier zu Ende.
Wegbeschreibung
- TOURSTART ist am Bahnhof Kelsterbach: In der Unterführung halten Sie sich links und oben gleich wieder links. Ein Weg führt zum Main. Unten links und am Fluss Richtung Raunheim. Nach 2 km öffnet sich links die Unterführung zur Aussicht Flughafen. Die Route ist mit roten Regionalpark Dreiecken markiert. Diese lotsen Sie um die Nordwestbahn, über ICE-Trasse und A3. Achten Sie nach der Brücke bitte auf LKW! Kurz vorm Flughafen weisen Sie die Dreiecke rechts in einen Forstweg.
- Zum AUSSICHTSPUNKT WEST sind es geradeaus noch 100 m. Nach dem Besuch kehren Sie wieder zur Kreuzung zurück und biegen links ab Richtung Groß-Gerau.
- Ein Stück, nachdem Sie die Stromtrasse gequert haben, stoßen Sie auf eine Kreuzung mit den Markierungen der Regionalpark Rundroute. Hier geht es nach links mit den Hinweisen Oberwaldberg und Stangenpyramide.
- Sie erreichen noch eine Kreuzung, wieder wechseln die Zeichen: Die Rundroute geht rechts, die Tour biegt links ab zu Gundhof und KZ-Lehrpfad Walldorf. Nach dem Gundhof am Schwarzbach entlang, sehen Sie nach 500 m …
- … den Hinweis auf den KZ-Lehrpfad: Der Weg führt rechts zur GEDENKSTÄTTE. Dort fahren Sie rechts in die Familie-Jürges-Straße, am Ende verspringt die Route etwas rechts: weiter in der Farmstraße. Am Kreisel links und dem Radweg folgend auf der linken Seite der Aschaffenburger Straße zum Walldorfer Badesee.
- Am WALLDORFER BADESEE machen Sie eine 180-Grad-Kehre: Der Radweg 19 führt Sie um den See und nach ein paar Metern an der Bahn erst rechts, dann links auf der Hundert-Morgen-Schneise bis Zeppelinheim. Im Ort nehmen Sie die Flughafenstraße nach links.
- AUSSICHTSPUNKT OST und Luftbrückendenkmal: Der Weg führt zum Terminal 2 und der Kreuzung am Hugo-Eckener-Ring: dahinter geht es rechts Richtung Innenstadt. Nach den Straßenquerungen treffen Sie am Wald wieder auf die Dreiecke, diesen folgend geht es links zum Wasserwerk Hinkelstein.
- Die Tour führt um den HINKELSTEIN, dahinter links Richtung Rund um Kelsterbach. Der Rundweg wird über eine Bahnbrücke erreicht: Die Tour führt Sie rechts auf der Kirschenallee und der Höllenstraße zum Main. Nun von der Mainstraße links auf den Main-Radweg, wo wenig später der Rückweg zum Bahnhof links abbiegt.
Passende Freizeitkarten:
Essen & Trinken
A — KELSTERBAR
Mainstraße Ecke Leinpfad
65451 Kelsterbach
www.kelsterbar.com
B — DER GUNDHOF
Am Gundhof 2
64546 Mörfelden – Walldorf
www.dergundhof.de