Die St. Anna-Kapelle
Ein paar Minuten westlich der Flörsheimer Warte treffen Radler und Spaziergänger oberhalb der Wiesenmühle auf die St. Anna-Kapelle. Der schlichte, 3 auf 3 Meter messende Bau inmitten der Flörsheimer Schweiz stammt aus dem Jahre 1715. Zu dem als Hauskapelle der Wiesenmühle errichteten Gottesraum findet einmal im Jahr eine kleine Wallfahrt statt.
Einmal im Jahr, so beschreibt es die örtliche Presse, pilgern Menschen mit großen orangefarbenen Bannern auf dem Regionalparkweg zwischen Flörsheim und Hochheim. Die Mitglieder der Kolpingfamilien aus Hochheim, Flörsheim und dem Frankfurter Westen haben im Jahr 2001 einen alten Brauch wiederbelebt: Alljährlich führt eine Bezirkswallfahrt zu einem exponierten Sakralbau. Man muss in der Region schon lange suchen, bis man einen hübscheren Wallfahrtsort als die St. Anna-Kapelle findet.
Ein kleiner Hain aus Mispeln rahmt das Bauwerk ein, Sitzplätze laden zur Aussicht. Eine Treppenanlage führt in sanften Wellen den Hang hinunter zur Wiesenmühle, flankiert wiederum von einer Reihe von Mispelbäumen. Die Wiesenmühle wurde 1699 erbaut und seitdem immer wieder umgestaltet. Lange Zeit hieß sie auch Bischofsmühle, benannt nach einem ehemaligen Besitzer: Der Mainzer Weihbischof Johann Edmund zu Jungenfeld hatte die Mühle samt Kapelle 1724 für rund 5000 Gulden erworben. Die Nutzung als Mühle endete erst nach dem Ersten Weltkrieg. Heute ist das anmutig im Tal gelegene Ensemble eine beliebte Ausflugsgaststätte. Die kleine Kapelle oben auf dem Hochplateau war die Hauskapelle der Mühle.
Die neue belebte Tradition der Wallfahrt geht auf ein Gelöbnis von Pfarrer Christian Preis aus Hochheim zurück. Er hatte der Seniorchefin der Wiesenmühle, Erna Schneider, die mit ihrem Mann Georg 1949 den Betrieb übernommen hatte, auf dem Sterbebett einen Gottesdienst an der Kapelle versprochen.
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