Park Wilhelmsbad Hanau

Park Wilhelmsbad Hanau

Der historische Kurpark Wilhelmsbad zählt zu den frühesten Schöpfungen dieser Art in Deutschland. Anders als die extrem durchgestalteten Barockgärten nach französischem oder italienischem Vorbild ließ sich der junge Regent von den „empfindsamen Parks“ nach englischem Muster inspirieren.

Als Architekten bestellte der spätere Landgraf von Hessen-Kassel Franz Ludwig Cancrin. Der überformte die rund 38 Hektar große Anlage mit sanften Erdwellen, Baum-Inseln und dahin plätschernden Gewässern. Als erster Bau entstand 1777 das Badehaus. In kürzester Zeit florierte das Kurbad rund um den „Guten Brunnen“. Der soll der Überlieferung nach 1709 von zwei Kräuterfrauen entdeckt worden sein. Das Wässerchen war zwar kräftig mineralisiert, über die Heilwirkung gingen die Ansichten indes auseinander.

Der Erfolg des nach ihm benannten Bades bewegte Wilhelm zu weiteren Ausbauten. Auf bewusst gewählte Sichtachsen setzte Cancrin Gäste- und Gesellschaftshäuser wie Kavalier- und Arkadenbau oder das Comoedienhaus. Einer der Höhepunkte ist gewiss die Burg. Sie war gleich als Ruine konzipiert – Romantik aus der Retorte gewissermaßen. Im mächtigen, scheinbar mittelalterlichen Turm verbarg sich dennoch ein höchst wohnlich hergerichtetes Lustschlösschen, ganz in der Art des höfischen Prunkstils des 18. Jahrhunderts. Diese Sommerresidenz des späteren Kurfürsten ist nach eingehender Renovierung wieder zu besichtigen. Führungen bietet der Betreiber, die Gesellschaft Staatliche Schlösser und Gärten Hessen, am Wochenende an.

Der weitläufige Park dagegen ist durchgehend geöffnet.Eine besondere Erwähnung verdienen die Pyramide und das Karussellhaus. Eher düster ragt die spitze Pyramide auf. Das ist nachvollziehbar: Sie ist dem Andenken von Wilhelms Sohn Friedrich gewidmet, der 1784 zwölfjährig starb.

Das Karussell dagegen als Ort des Vergnügens beflügelt heute noch die Fantasie: Ein eigener Förderverein hat sich gebildet, um dieses mechanische Relikt wieder zu beleben. Zahlreiche Spender tragen zum Gelingen bei. Weit über den Hanauer Vorort Kesselstadt hinaus bekannt wurde Wilhelmsbad durch das Comoedienhaus. Dort kommen Werke der eher heiteren und leichten Muse auf die Bühne. Weithin bekannt ist auch das privat betriebene Puppenmuseum. Kinder haben an den regelmäßigen Veranstaltungen und Entdeckungsreisen ihre besondere Freude, zumal in allen Räumen Spielzeug (Holzhaus, Plüschtiere, Kasperle-Vorhang) bereit steht.

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