Ein beeindruckender Anblick: rund ein Dutzend uralte Esskastanien in einer Baumzeile, dazu noch ein paar jüngere Exemplare. Die Altbäume, die ganz in der Nähe des alten Forsthauses Koberstadt stehen, sind seit 1992 als Naturdenkmal geschützt. Die Edelkastanie kam schon zur Römerzeit in die Regionen nördlich der Alpen, ihre Früchte waren im Winter ein wichtiges Nahrungsmittel.
Aus den kalorienreichen, vitaminhaltigen Früchten von Castanea sativa buken die Menschen früher im Winter „süßes Brot“. Im Unterschied zu den im Sommer geernteten Früchten waren die Esskastanien erst spät reif und hielten sich bis weit in den Winter hinein. Auch heute noch gelten Maronen als eine Delikatesse, aus denen man Suppe und Kastanienbrot herstellen kann.
Der sommergrüne Baum wird bis zu 30 Meter hoch und sehr alt. Die Exemplare hier an der nördlichen Seite der Bogenschneise werden auf über 200 Jahre geschätzt. Aber nicht nur die Früchte nutzte der Mensch. Die Stämme dieser Bäume waren so begehrt, dass sie oftmals auf Versteigerungen landeten. Aus dem witterungsbeständigen Holz der Edelkastanie stellten geschickte Handwerker früher (und teilweise noch heute) Möbel, Zäune und Weinbergpfähle her.
Ganz in der Nähe dieses Naturdenkmals steht ein Gebäude, das mindestens seit Anfang des 17. Jahrhunderts als Forsthaus diente. Geheimnisvolles aber birgt der Untergrund: Das Forsthaus wurde angeblich auf den Grundmauern eines nicht fertiggestellten Schlosses errichtet. Die Pläne sollen zurückgehen auf Graf Wolfgang von Ysenburg-Ronneburg. Ob die Brunnenstube und der Keller in der Koberstadt wirklich Reste des um 1560 geplanten Schlosses sind, ist unklar.
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