19 Meter Kletterwand mit 3000 Griffen
Ob Kletter-Superstar Reinhold Messner die 80 Routen in der Wicker-Westwand getestet hat? Wohl kaum. Aber zur Eröffnung im November 2004 war er da! Seither ist die 19 Meter hohe Wand zum Dorado der Kletterfexe in Rhein-Main geworden. Trotz – oder vielleicht gerade? – wegen der Nähe zum seinerzeit ebenfalls spektakulär gestalteten Biomassekraftwerk.
Radler auf der großen Regionalpark-Rundroute werden sich des Eindrucks „Alles so schön bunt hier“ kaum erwehren können. Beim Biomassekraftwerk mit dem gewaltigen Schornstein ist das bereits von weither auszumachen. Die Kletterwand offenbart das erst aus der Nähe. Aber wer einmal Stopp macht an der Südwestecke der ehemaligen Hausmülldeponie, kann sich der Faszination kaum entziehen: 19 Meter hoch türmt sich der sehr witterungsbeständige Kunstfels auf. Ziemlich realistisch bildet er eine natürliche Felskulisse nach – wären da nicht die poppig-bunten Griffe, an denen sich die Kletterakrobaten hoch hangeln. 3000 Stück sind es, die Farben geben den Aktiven Hinweise auf den Schwierigkeitsgrad. Je nach Definition lässt sich die Wand in 50 bis 80 Routen durchsteigen.
Das Besondere dabei: Anders als es viele aus Kletterhallen kennen, gibt es keine Sicherung mit bereits eingehängtem Seil von oben (Toprope). Wie im alpinen Bereich muss einer den Vorstieg beherrschen, also voran steigen, und das Seil in die (sehr zahlreichen) Sicherungshaken einhängen. Zusätzliche Umlenkpunkte auf halber Höhe sowie ein gesonderter Stand- und Sicherungsplatz in der Wand erleichtern aber das Alpintraining. Wer gerne das Klettern ausprobieren möchte, kann am Schnupperkurs „Klettern unter Anleitung“ oder an dem Kurs „Einführung in das Vorstiegsklettern“ teilnehmen. Dann gelingt gewiss auch die höchst beeindruckend Durchsteigung des sechs Meter auskragenden Überhangs bis zum „Gipfel“ der Wicker-Westwand.