Vom Sainer zur Horlache, Rüsselsheim

Vom Sainer zur Horlache, Rüsselsheim

Eisenbahnlinie, Autotrassen und die Neubaugebiete von zwei Kommunen, die aufeinander zu wachsen: Ein ganz typisches Bild für das prosperierende Rhein-Main-Gebiet. Dazwischen: grüne Restflächen, teils beackert, teils sich selbst überlassen. Das kann der Stadtplaner zu den Akten legen. Oder aber, wie hier, mit sanften Eingriffen der Landschaft einen Sinn geben! Und mit einem Kunstobjekt die Quadratur des Kreises erschaffen.

Gerade mal 500 Meter breit war der letzte verbliebene Rest Grünland zwischen Rüsselsheim und Raunheim. Kontinuierlich waren die beiden Gemeinden aufeinander zu gewachsen. Dem neuen Friedhof am Waldweg (Rüsselsheim) streckte sich das um die Jahrtausendwende entstandene Raunheimer Siedlungsgebiet „An der Lache“ entgegen. Die ebenfalls in dieser Zeit initiierten Pläne des Regionalparks verhinderten, dass sich danach auch der letzte Rest Grün noch in städtischen Agglomerationsraum verwandelte.

Die Arbeiten begannen im Jahr 2000. Dabei wurde ein auf 50 Metern Breite schwingender Weg vom Waldfriedhof bis an die Bahnlinie heran geführt. Der verbindet den von Mainufer und Sainer herkommenden Weg und führt ihn weiter bis zum idyllischen Grünzug an der Horlache. Das Gelände gehört, wie Horlache und Sainer, zu einem Senkengebiet, das einst wohl eine feuchte Ausbuchtung des Mainvorlandes war.

Die Landschaftsgestalter haben diesen Ursprung aufgegriffen. Mulden wurden angelegt, die Wiesen sind gefasst durch flach ausgezogene, geschwungene Wälle. Diese mäandernde Bewegung in der Landschaft zeichnen neu angepflanzte Eschen nach. In die Wiesen setzten die Gestalter viele Blumenzwiebeln von Sorten, die zum Verwildern neigen.

In der Mitte der Anlage weitet sich ein Kreuzungspunkt zu einem Rastplatz. Das dort installierte Kunstobjekt des Rüsselsheimers Uwe Wenzel lädt den Betrachter ein, sich spielerisch mit den Gesetzen der Perspektive auseinander zu setzen. Am Rand des gepflasterten Platzes ragen fünf unterschiedlich lange Stangen senkrecht empor. Vom richtigen Standpunkt aus ergeben sie ein Quadrat. Auf dem Boden formen mit dunklen Steinen abgesetzte Flächen anscheinend Schattenrisse der Stangen. Über diese gesamte dreidimensionale Anordnung ziehen sich gebogene Elemente. Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet, vervollständigen sie sich zu einem Kreis.

Kontakt und Ansprechpartner

Regionalpark RheinMain Südwest gGmbH
c/o Stadt Kelsterbach
Mörfelder Straße 33
65451 Kelsterbach
Tel:  06107- 773226
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