Schwanheimer Wiesen

Schwanheimer Wiesen

Die Schwanheimer Wiese ist die größte Frankfurter Waldwiese. Wenn sie ein so eindrucksvolles Gefühl der Weite vermittelt, dann liegt das am Eingriff des Menschen: Litten die Schwanheimer Not, so rodeten sie ihren Wald, verkauften das Holz – und verpachteten die Freifläche als Wiese oder Acker. Heute führen mehrere informative Wanderwege, unter anderem der GrünGürtel Rundweg durch das Gebiet, in dem auch der bizarre Struwwelpeter-Baum steht.

Rund 10.000 Jahre ist es nach Ansicht der Wissenschaft her, da wälzte sich hier, wo heute alles üppig grün sprießt, der Urmain hindurch. Wenn der in großen Schlingen mäandernde Strom mal wieder seinen Lauf verlegte, wurde das, was zuvor schlammig im Flussbett lag, zum Segen: Der fruchtbare Auelehm war ein Wachstumsbeschleuniger ersten Ranges. Auf genau solchem Boden ist der Schwanheimer Wald entstanden. Die hohen und teils knorrigen Eichen lassen die nahe Stadt optisch verschwinden – das macht die Schwanheimer Wiesen landschaftlich besonders reizvoll.

Die weite Wiesenlandschaft allerdings ist keine Erfindung der Natur. Für sie zeichnet der Mensch verantwortlich. Wenn die Schwanheimer in früheren Zeiten durch Krieg oder hohe Steuern in finanzielle Nöte gerieten, machten sie das Holz aus ihrem Wald zu Geld. Und die so entstandenen Freiflächen verpachteten sie dauerhaft als Wiesen und Äcker. Eine solche „Neue Wiese“ ist erstmals für 1483 erwähnt.

Aus Neu mach Alt – mit den Namen der Flächen im Wald hat es so seine eigene Bewandtnis: Wenn heute für den zentralen Bereich von der Schwanheimer Bahnstraße bis zur Rodelschneise von der „Alten Wiese“ die Rede ist, führt das in die Irre. Genau genommen handelt es sich dabei um die jüngste der Schwanheimer Wiesen. Während des Dreißigjährigen Krieges verbuschte dieses Areal. Was nicht verwunderlich ist, wenn man an die Bevölkerungsverluste jener grausamen Jahre denkt. In manchen Landstrichen überlebte kaum ein Drittel der Menschen. Doch die Fläche, die sich der Wald in den Jahrzehnten danach wiederholte, wurde im 19. Jahrhundert erneut gerodet.

Die Jahrhunderte lange wechselvolle Geschichte, man denke auch an die Hutewirtschaft an den Schwanheimer Alteichen, prägte sich in das Erscheinungsbild der Schwanheimer Wiesen ein. Dazu beigetragen haben auch Naturereignisse wie lang anhaltende Trockenheit und Brände.

Im Jahr 1978 wurde ein Waldlehrpfad eingerichtet, um unter anderem die geologischen Ereignisse zu verdeutlichen. Auf dem etwa sechs Kilometer langen Kurs um die Freifläche finden sich Erläuterungen zur Urgeschichte des Untermaingebietes und Infos zur standorttypischen Flora.

Der „Historische Wanderweg Schwanheim“ schlägt mit elf Kilometern einen größeren Bogen um das Gebiet. Vorbei auch an den Schwanheimer Alteichen, geben seine Tafeln Einblicke in das Leben der Menschen in früheren Epochen.

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Teil der Route:

Routennetz Südwest

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Eine Düne mitten in einer von Mittelgebirgen geprägten Region – das erscheint erst einmal sehr ungewöhnlich. Doch in der Tat: Die Schwanheimer Düne ist eine der sehr seltenen Binnendünen Europas. Das 1984 vom Land Hessen als Naturschutzgebiet ausgewiesene Areal beherbergt zum Teil seltene Pflanzen (Silbergras) und Tiere (Eidechsen). Für Besucher ist die urig wirkende Landschaft durch einen Bohlenweg erschlossen.

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