Tourenguide 10 – Weite Blicke auf alten Wegen

Tourenguide 10 – Weite Blicke auf alten Wegen

Die Tour im Überblick:

Bahnhof Hanau West
Bahnhof Hanau West
schwer
04:00 h
41,9 KM
285 Meter
WASSERBÜFFEL, WILHELMSBAD

Freizeitkarte: HOHE STRASSE MIT LIMESROUTE UND YSENBURGROUTE

Tour 10 - Weite Blicke auf alten Wegen

Auf der Hohe Straße ist der Weg an sich etwas Besonderes – diese historische Handelsstraße ist Teil einer uralten West-Ost-Verbindung von Santiago de Compostela nach Kiew. Hier ist man dem Himmel sehr nah, während an Main und Kinzig die Idylle direkt am Wasser zu finden ist.

Ein passender Ort, um mit der Geschichte dieser Landschaft zu beginnen, ist Marköbel. An dem Kreuzungspunkt befand sich ein Kastell, um den Handelsverkehr zu kontrollieren. Der Limes bildete die Grenze des Römischen Wirtschaftsgebietes, daher fand hier ein reger Warenverkehr statt. Der Verlauf wird durch ein Projekt des Kastell Rückingen bis nach Marköbel durch Stelen und andere Elemente in der Landschaft heute wieder sichtbar gemacht. Wiederholt trifft man zudem auf rekonstruierte Relikte Römischer Bauwerke, wie zum Beispiel das Kleinkastell auf dem Alten Friedhof.

Für die Römer war zudem die Kinzig, die bei Hanau in den Main mündet, ein wichtiger Transportweg. Auch heute ist dieser Bereich von Verkehrswegen durchzogen. Sie verlaufen nun jedoch am Rand der ausgedehnten naturnahen Auewälder; in diesem Abschnitt ist die Tour daher vom Verkehrslärm geprägt. Die Ruhe selbst strahlen hingegen die Wasserbüffel aus, die mit einem kleinen Abstecher in der nassen, etwas struppigen Landschaft des Naturschutzgebiets Weideswiesen zu finden sind.

Man bekommt hier einen Eindruck dieser sumpfigen, schwer erschließbaren Landschaft, und kann nachvollziehen, warum die Hohe Straße auf den Höhen der Ronneburger Hügellandschaft angelegt wurde. Wie ein Band breitet sich hier der Weg vor uns aus und beim beschwingten Radeln haben wir einen Rundumblick zu den Kulissen von Taunus, Vogelsberg und Spessart bis hin zum Odenwald. Es ist ein Fahrerlebnis, das einem nicht häufig geboten wird. Kurz vor dem höchsten Punkt nimmt die Himmelsschaukel, eine Installation des Regionalparks, dieses Gefühl der Weite durch den fast unbegrenzten Himmel auf und beflügelt uns noch ein wenig mehr. So unbeschwert waren die Reisen auf der Hohen Straße sicherlich nicht immer – sie wurde nicht nur für den Transport der Bücher zwischen den beiden Messestädten Frankfurt am Main und Leipzig genutzt, sondern war auch Heerstraße und Pilgerweg.

Während die Hohe Straße mitten durch landwirtschaftlich genutzte Flure verläuft, ist die Stadt Hanau von einem ausgedehnten Waldgebiet umgeben. Das Waldportal des Regionalparks verdeutlicht den Übergang von der Hohen Straße zum Staatspark Hanau-Wilhelmsbad. Die Ursprünge von Wilhelmsbad liegen in der Entdeckung einer mineralhaltigen Quelle. Ende des 18.Jahrhunderts initiierte der Erbprinz Wilhelm von Hessen-Kassel den Bau eines Badehauses. Es ist umgeben von einem englischen Landschaftspark mit einer künstlichen Ruine und dem berühmten alten Karussell.

Ein weiteres fürstliches Bauwerk befindet sich in Hanau direkt am Main – das prachtvolle Barockschloss Philippsruhe mit einer einladenden Terrasse direkt am Mainufer. Bis zur nahen Kinzigmündung bleibt man unmittelbar am Main, der in dieser jahrhundertealten Handels- und Wirtschaftsregion ebenfalls eine wichtige Verkehrsachse war und heute immer noch ist.

Wegbeschreibung

  1. TOURSTART ist am Bahnhof Hanau West: Aus der Unterführung heraus biegen Sie rechts ab: Westlich der Gleise geht es parallel zu den Schienen Richtung Langenselbold. Ab da achten Sie stets auf die roten Dreiecke, mit denen der Regionalpark die Kinzig Route ausgeschildert hat. Auf demselben Weg verläuft der R3. Beide schlängeln sich durch Hanau und die Kinzigaue, dann an der B8 entlang und über die A66 Richtung Langenselbold.

2. Am ORTSRAND VON RÜCKINGEN trennen sich R3 und Kinzig Route: Dieser folgen Sie rechts zum Wasserbüffel. Dann wieder zurück über den Fluss und hinein nach Rückingen. Die roten Dreiecke führen zu einer Ausfallstraße: links, in den Kreisel und auf der anderen Seite der Straße wenige Meter zum Abzweig links nach Langendiebach und Ravolzhausen.

3. In LANGENDIEBACH rechts auf den Limesweg, kurz darauf leicht rechts versetzt in die Pfingstweidstraße, an der Brehmstraße links, gleich wieder rechts in die Ronneburgstraße und links in den Langenselbolder Weg, der in die Landwehrstraße übergeht. Ab da taucht das Radwegschild Deutsche Limesstraße auf: rechts in die Mühlstraße und raus aus Langendiebach.

4. Sie treffen auf ein T-Stück im offenen Feld: Links über die RADWEGBRÜCKE, dahinter leicht rechts mit dem Radschild nach Ravolzhausen. Im Ort an der Oberissigheimer Straße müssen Sie leicht links versetzt in die Neue Anlage, wo bald die Limesstraße links in die Feldstraße abbiegt. Am Feld rechts – und nun wird’s einfach: Immer den Schildern der Limesstraße bis Hammersbach folgen.

5. Kurz vor HAMMERSBACH: Nehmen Sie die Limesstraße nach links. Sie geht direkt in die Hohe Straße über! Dieses Regionalpark Highlight ist mit den roten Dreiecken ausgeschildert. Erstes Etappenziel: die Himmelsschaukel, dann zum Wartbaum und weiter Richtung Lausbaum – Achtung bei der Querung der Eisenbahn mit dem Fußweg!

6. Kurz vorm Lausbaum mündet von links die REGIONALPARK RUNDROUTE: Dort hinab geht es, nach Hanau, Wilhelmsbad und später Mainschloss Philippsruhe.

7. In WILHELMSBAD geradeaus in den Park und an den Gebäuden entlang. Vor dem See biegen Sie rechts ab und folgen dem Hauptweg durch den Park. Er führt geradeaus mit der Regionalpark Route zum Schloss Philippsruhe: vor zum Main und links zur Innenstadt. Dieser Radweg bringt Sie zurück zum Bahnhof

Downloads:

Regionalpark Tourenguide

[PDF - 5 MB]
GPX - Track

Essen & Trinken

A — Gaststätte
RANFOLDSKELLER
ranfoldskeller.de

B — Restaurant
MAINBLICK
mainblick-hanau.de

C — KLEINE PARKWIRTSCHAFT
kleine-parkwirtschaft.eu

Regionalpark Erlebnispunkte auf der Tour

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