Historischer Eiskeller Bad Homburg

Historischer Eiskeller Bad Homburg

Historischer Kühlschrank in einem Park

Im hinteren Teil des kleinen Tannenwaldes befindet sich der restaurierte Eiskeller. Von Außen sieht er eher unscheinbar aus, denn der größte Teil liegt unter der Erde. Wer in das innere Gewölbe blicken möchte, der kann sich einen kleinen Film auf dem eingebauten Monitor neben der Türe ansehen. Finden Sie den goldenen Einschaltknopf?

Der Eiskeller in den Landgräflichen Gärten

Der Eiskeller ist Bestandteil der wiederhergestellten landgräflichen Gartenlandschaft im Bereich „Kleiner Tannenwald“. Doch er verdient als höchst seltenes Relikt eine herausgehobene Erwähnung. In Zeiten, bevor es Gefrierschränke gab, dienten solche Bauten der verfeinerten Lebensart wohlhabender Bevölkerungsschichten. Nachdem die Elektrizität in viele Haushalte Einzug gehalten hatte, gab man die eiskalten Zweckbauten auf – und sie verschwanden großteils.

In alten Zeiten einen Eiskeller zu betreiben, war recht aufwändig. Im Winter galt es, Blöcke aus zugefrorenen Seen zu schlagen. Für den Gebrauch in einem Eiskeller mussten möglichst massige Stücke herausgesägt werden. Je voluminöser, desto länger hielten sie sich. Denn trotz Holzspänen und anderem Material als Wärmepuffer, herrschten in den tief ausgehobenen Eiskellern in den Sommermonaten natürlich Plusgrade. So wundert es nicht, dass nur ausgesprochen wohlhabende Familien solchem Zerrinnen eines luxuriösen Guts gelassen zuschauen konnten. Um die Wege kurz zu halten, richtete man die Eiskeller meist in der Nähe von Gutshöfen und Schlössern ein. Deren Schicksal, Zeuge verflossener Zeiten zu sein, teilen sie. Insbesondere, da der Unterhalt der tiefen Kammern mit dem Aufkommen moderner Gefriertechniken völlig obsolet wurde.

Nur wenige Eiskeller wurden in Deutschland restauriert. Das Projekt zur Rekonstruktion des Eiskellers im Kleinen Tannenwald bildet so gesehen einen wichtigen Beitrag zur historischen Dokumentation sowie zum Erhalt dieses seltenen Gebäudetyps. Die Fachleute sehen ihn in Zusammenhang mit weiteren Bauten in der illustren Parklandschaft der Landgrafen: der in der Nähe stehenden Schweizerei (1829 errichtet) sowie der Meierei (1832). Das Eis entnahmen die Angestellten des Herrscherhauses natürlich dem nahe gelegenen Teich.

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