Wie die meisten stehenden Gewässer im Regionalpark RheinMain, so ist auch der idyllisch im Wald gelegene Ernst-Ludwig-Teich kein natürlicher See. Er wurde um 1890 als Fischteich angelegt. Benannt ist er nach Ernst-Ludwig, Landgraf von Hessen-Darmstadt in den Jahren 1678 bis 1739.
Der 1500 Quadratmeter messende See im Osten von Egelsbach wird vom Hegbach durchflossen. Er liegt am Rande des Koberstädter Waldes, einem weitläufigen Forstgebiet zwischen Egelsbach, Langen, Offenthal und Messel. Im Zuge einer großflächigen Umgestaltung des Waldes zu einem Erholungsgebiet hob man auch den Teich aus. Im Osten geht der See in einen breiten Schilfgürtel über, einem wertvollen Biotop für Wasservögel. Im Wasser tummeln sich Karpfen, Hechte und Weißfische.
Weshalb ausgerechnet Ernst-Ludwig zum Namenspatron wurde, erschließt sich Heutigen nicht unbedingt. 1667 geboren, wurde er bereits im Alter von 11 Jahren zum Herrscher ernannt; allerdings stand er zehn Jahre unter der Regentschaft seiner Mutter. Sein Regierungsstil war geprägt von immensen Ausgaben. Er führte die absolutistische Staatsform ein, räumte Widersacher aus dem Weg und kassierte kräftig Steuern. Angesichts von Verschwendungssucht, teuren Bauvorhaben und dem Hang zu prächtigen Auftritten half das alles nicht, um den Haushalt zu sanieren.
Wie so viele aus dem Darmstädter Herrscherhaus war auch Ernst-Ludwig ein leidenschaftlicher Jäger. Er begründete sogar maßgeblich diesen etwas zweifelhaften Ruf. Als die Kosten alle Grenzen sprengten, zwangen ihn 1718 oppositionelle Beamte und Theologen zumindest für eine Zeit lang, die extrem teure Parforce-Jagd einzustellen.
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